Die deutschen Meisterschaften im Triathlon der Altersklassen wurden in diesem Jahr im Rahmen des Kult- Triathlons in Deutschland schlechthin in Immenstadt im Allgäu ausgetragen. Bereits zum 34. Mal- und damit die älteste Triathlonveranstaltung in Deutschland- fand der Allgäu Triathlon am 21.08.2016 statt.
Insgesamt gingen mehr als 2000 Triathleten über die verschiedenen Distanzen- Sprint-, olympische und Mitteldistanz- an den Start.
Die DM wurde über die olympische Distanz- 1,5 km- 42 km- 10,5 km- ausgetragen. Laut Veranstalter waren rund 1000 Starter über diese Distanz gemeldet.
Der perfekt organisierte Traditionswettkampf kam durch das Zutun von rund 600 freiwilligen Helfern zustande, die diesem Tag zu einem reinen Triathlonspektakel verhalfen.
Bekannt ist der Wettkampf unter anderem durch seine überaus anspruchsvolle Radstrecke durch die allgäuer Bergwelt, die sich zum Einen durch den Kalvarienberg auszeichnet, der gleich zu Beginn des Rennens mit einer Steigung von zum Teil mehr als 16 % über 400 m aufwartet und den Athleten einiges abverlangt, des weiteren durch seinen ca. 6 km andauernden ständigen Anstieg auf den höchsten Punkt der Strecke sowie den steilen und anspruchsvollen Abfahrten, bei denen leicht 65 – über 70 km/h erreicht werden. Nicht zu vergessen aber auch durch die landschaftliche Schönheit des Allgäus, sowie die als Endlos- Schleife laufende „Begleitmusik“ „Highway to Hell“ in etwa der Mitte des längsten Anstieges.
Am Start Bettina Lange und Jens Krohn vom TSV Bargteheide sowie der in der 2. Bundesliga für Bargteheide startende Großhansdorfer Udo van Stevendaal.
Das Wetter war am Morgen des Wettkampftages alles andere als ideal: relativ kühl, wolkenverhangen und regnerisch. „Das bedeutete nasse Straßen! Da war uns bei dem Gedanken an die bevorstehenden Abfahrten schon etwas mulmig zu mute“, so Bettina. Der Alpsee war mit knapp 21 ° C allerdings gut temperiert.
Aufgrund der Vielzahl an Startern wurde es auf der Schwimmstrecke besonders für Bettina recht voll. „Da wir als vierte Startgruppe ins Rennen geschickt wurden, und nur 5 Minuten Abstand zur größten Startergruppe hatten, musste ich bereits vor der 1. Boje die ersten Teilnehmer überholen. Richtig eng wurde es allerdings vor dem vom Veranstalter eingeplanten Landgang über 65 m. An sich eine tolle Sache, vor allem für die Zuschauer. Allerdings waren die 200 m vor diesem Landgang und der restliche Abschnitt bis zum Schwimmziel das reinste Hindernisschwimmen für mich. Ich hatte das Gefühl, mich durch das gesamte Starterfeld pflügen zu müssen. Zum Glück war noch eine anderen Frau „an meiner Seite“. Sie mir teilweise den Weg freigeschwommen, da sie gnadenlos durch das Feld pflügte und ich mich an ihre Fersen heften konnte. Das war einigermaßen hilfreich. Ca. 500 m vor dem Schwimmziel kam zudem heftiger Wind mit starkem Regen auf, der den See innerhalb kürzester Zeit in das reinste Wellenbad verwandelte. Ich war total erstaunt, wie schnell sich das glatte Wasser zu Wellen mit Schaumkronen verwandelte. Aber damit hatten ja alle zu kämpfen“, so Bettina, die mit 3 Sekunden Rückstand die zweit schnellste Schwimmzeit im Damenfeld schaffte.
Die folgende Radstrecke über 42 km begann für alle gleich heftig mit dem genannten Kalvarienberg, dessen Anstieg von sehr vielen Zuschauern gesäumt wurde, die die Teilnehmer frenetisch anfeuerten. Udo kam besonders gut über die Berge und hatte im Feld der Starter über die olympische Distanz mit 11 Sekunden Rückstand die zweitbeste Radzeit. „Bei 600 Höhenmetern über 42 km einen Schnitt von über 35 km/h zu fahren ist schon beachtlich“, so Bettina.
Auch die abschließende Laufstrecke verlangte nach 3 km den Athleten einen besonderen Kraftakt ab. Sie musste einen rund 300 m langen Kuhstieg hoch laufen. Ein schmaler, unbefestigter Weg, der beim jährlichen Almauf- und -abtrieb den allgäuer Kühen vorbehalten ist. „Der Anstieg war mit seinen 20 % Steigung nicht nur giftig, sondern auch von den Regenfällen aufgeweicht sowie den Hinterlassenschaften der Kühen nicht gerade griffig. Für den vom Veranstalter angepriesenen schönen Ausblick über den Alpsee hatten wir alle keine Augen mehr“. Nach dem Wendepunkt auf dem Immenstädter Marktplatz ging es zurück zum Ziel am Alpsee. Auch dort standen hunderte von begeisterten Zuschauern, die die Athleten in Empfang nahmen.
Am Ende war die Altersklasse 45 fest in Stormarner Hand. Bettina konnte ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen und wurde in 2:33:04 Deutsche Meisterin und belegt Platz 7 im Hauptfeld der Frauen. Gleiches gelang Udo, auch er wiederholte seinen Vorjahreserfolg und wurde in 2:14:36 Deutscher Meister und belegte Platz 6 im Hauptfeld der Männer.
Jens Krohn konnte mit persönlich guter Leistung in seiner Altersklasse M 55 den 10. Platz in 2:44:14 belegen.
„Es war für uns drei aufgrund der besonderen und anspruchsvollen Strecke sowie der guten Organisation und der Stimmung der Zuschauer ein erlebnisreicher Wettkampf, für den sich die lange Anreise gelohnt hat“, so das Fazit der Starter.
- Bettina Lange
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