Im Rahmen der „Finals“- einer Reihe Deutscher Meisterschaften in verschiedenen Sportarten, die in Berlin ausgetragen wurden- fand auch bei den Triathleten die Deutsche Meisterschaft der Altersklassen über die Sprintdistanz (750m- 20 km- 5 km) statt.
Mit dabei die drei 53-jährigen Bargteheiderinnen Elke Andersen, Bettina Lange und Anke Rath. „Vor drei Jahren hatten wir uns das Ziel gesetzt, bei einer DM in der Mannschaftswertung vorne mitzumischen. Und dann kam zuerst eine Fußverletzung bei Anke dazwischen- und dann Corona…“, so Lange. „Umso größer war die Vorfreude, dass das gemeinsame Projekt in diesem Jahr umgesetzt werden könnte!“
Schon beim Einchecken und den Vorbereitungen vor Ort stellten die Athletinnen jedoch fest, dass der Wettkampf alles andere als gut organisiert war. Die zwei Wechselzonen, eine am Start am Strandbad Wannsee und eine im Ziel am Olympiastadion, lagen so weit auseinander, dass schon die unmittelbare Vorbereitung für alle Starter eine logistische Herausforderung darstellte. Widersprüchliche Aussagen der Kampfrichter zu der offiziellen Wettkampfbesprechung sorgten zudem bei allen Startern für Verwirrung.
Nach dem Schwimmen im ca. 23 Grad warmen Wannsee mussten die Athleten rund 80 Stufen hoch zu der ersten Wechselzone laufen. „Die Wechselzone zum Rad befand sich auf einem Schotterplatz. Wir mussten eine weite Strecke barfuß zu und mit den Rädern über sehr scharfkantige Steine laufen. Das war sehr schmerzhaft- zum Glück hat sich niemand verletzt!“, so Bettina.
„Normalerweise wird so etwas vermieden oder mit Teppich abgedeckt…direkt nebenan war eine gleichgroße Fläche mit Rasen, das hat uns alle schon sehr verwundert“, ergänzt Bettina.
Die 19,5 km lange Radstrecke verlief durch den Grunewald mit einigen längeren Anstiegen zum Olympiastadion. Dort war die zweite Wechselzone zum Laufen eingerichtet. Die 4,5 km mussten in zwei Runden am Olympiaplatz absolviert werden. „Obwohl unser Start schon um 7.30 stattfand, war es auf der Laufstrecke schon richtig heiß. Wir waren froh, dass wir den Wettkampf so zeitig beenden konnten und uns die ganz große Hitze erspart blieb.“
Bettina siegte souverän mit einer Zeit von 1:08:23 in ihrer Altersklasse W 50 und war zweitschnellste Frau im gesamten Wettkampf. Anke kam nach 1:23:53 ins Ziel und erreichte Platz 8 in der W 50. Elke kam nach 1:28:26 ins Ziel und erreichte damit die 10. schnellste Zeit der Frauen in der W 50. Die Teilnahme an einer deutschen Meisterschaft und dieses Ergebnis stellte für Elke das bisher größte Ergebnis in ihrer noch recht jungen Triathlonkarriere dar.
Auch die beiden „Gaststarter“ im Bargteheider Regionalliga- Team, Matthias Heineke (AMTV Hamburg) und Udo van Stevendaal (SV Großhansdorf) konnten große Erfolge erzielen. Matthias siegte in der M 50 in 1:03:03 und Udo belegte mit 1:03:42 Platz 2 in der gleichen Altersklasse.
Aufgrund eines Übertragungsfehlers bei der Anmeldung kam Elke leider nicht in die Wertung der Deutschen Meisterschaft. Dadurch kam keine Teamwertung zustande, die die drei Bargteheiderinnen sonst in ihrer Altersklasse gewonnen hätten. „Da dieses Problem einige andere Athleten auch hatten und dadurch nicht bei der DM gewertet wurden, bin ich der Meinung, dass dies ein weiteres organisatorisches Versagen der Veranstalter war“, so Bettina als wettkampferfahrene Athletin.
„Die „Krönung“ der ganzen Missorganisation war dann die Siegerehrung der Deutschen Meister: eine lieblose Massenabfertigung abseits von Zuschauern, ohne Podest und ohne Medaillen… diese hängen angeblich in Shanghai fest!“. Auch die mitgereisten Partner von Bettina und Anke, Jens Krohn und Tilman Sanitz, hatten aus Zuschauerperspektive keine lobenden Worte für den Wettkampf übrig!
- Bettina Lange
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