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36 Grad in Geesthacht und Schwerin

Sonntagvormittag, jenseits der 30 Grad. Es bilden sich bereits Warteschlangen vor den Eingängen der Freibäder. Der „normale“ deutsche Bürger hat mit genug Eis in der Gefriertruhe für den Tag vorgesorgt, ausreichend Getränke kalt gestellt und weiß hoffentlich mittlerweile wie er erträgliche Temperaturen in seiner Wohnung erzeugen kann.

Da liegt es doch nahe, dass die eben nicht ganz so „normalen“ Triathleten sich zum Wettkampf treffen. Auf der Olympischen Distanz, also selbst für die schnelleren Athleten mindestens zwei Stunden volle Power bei absoluten Höchsttemperaturen.

Meist schlagen die Triathleten des TSV Bargteheide und deren mitgereisten Fans ihr Lager eher an einem sonnigen Plätzchen auf. An diesem Sonntag versuchte man jedoch eher minder erfolgreich einen heiß begehrten Schattenplatz zu ergattern. Schon beim Check-in war allen klar: das wird heute eine absolute Hitzeschlacht! Der Luftdruck der Räder wurde fürs heutige Rennen nicht ausgereizt, um ein verheerendes Platzen der Reifen in der prallen Sonne in der Wechselzone zu vermeiden. Trinkflaschen suchte man vorerst bei einigen AthletInnen vergeblich am Rad. „Meine Trinkflaschen lagen über Nacht im Eisfach und sind gerade noch in der Kühltasche. Die packe ich heute erst ans Rad, wenn ich runter zum Start gehe.“, erzählt Elke. Gar kein schlechter Plan, nur vergessen sollte man das dann besser nicht, so kurz vorm Start.

Der Veranstalter, der natürlich ebenfalls den Wetterbericht verfolgt hat, hat in den Augen der Bargteheider AthletInnen wirklich alles dafür getan, der Hitze entgegenzuwirken.

Auf der Laufstrecke wurden zusätzliche Wasserstationen aufgebaut und ein Gartenschlauch war ebenfalls im Einsatz um den SportlerInnen etwas Abkühlung zu spenden. Sogar auf der Radstrecke gab es einen kleinen Abschnitt mit „Duschmöglichkeit“.

Neoprenverbot. Über diese Info mussten Elke Andersen, Jule Hey, Lena Schott, Anke Rath, Thomas Leiendecker, Jens Krohn, Fynn Kubillus, Kolin Schunck und Niels Röckendorf, die Bargteheider StarterInnen etwas schmunzeln. Alle freuten sich, dass sie sich nicht verschwitzt in ihre Neos zwängen mussten und zu Beginn der über zwei Stunden Belastung die Abkühlung „genießen“ zu können.

Elke platzierte noch schnell ihre eisgekühlten Trinkflaschen und schon ging es zum Start.

1500m in einem Seitenarm der Elbe galt es zu absolvieren. Für die Zuschauer besonders spannend, kann die erste Disziplin von einer Brücke aus verfolgt werden, unter der die Schwimmstrecke sogar entlangführt. Dabei sind deutliche Unterschiede in der Schwimmlinie zu erkennen, so löste sich Lena beispielsweise vom Wasserschatten vor ihr, als sie merkte, dass eine längere Linie angepeilt wurde. Wie zu erwarten kletterte Jule unter den ersten Frauen aus dem Wasser und wechselte auf die Radstrecke, auf der vier Mal ein Wendepunktkurs mit 10km zu fahren war. Kurz später folgten ihr Lena und Jens auf das Rad.


Auf der Wendepunktstrecke herrschten recht gute Windverhältnisse, denen man sich anpassen konnte, um alles aus sich herauszuholen. Alle BargteheiderInnen konnten im Rahmen ihrer Möglichkeiten, super Leistungen auf die Strecke bringen. Auf der abschließenden 10km langen Laufstrecke mussten nun ausnahmslos alle die Zähne zusammenbeißen. Die Temperaturen lagen mittlerweile bei 36 Grad und so Manchen ist mit Sicherheit mal der Gedanke gekommen an einem der wenigen schattigen Abschnitte der Strecke kurz durchzuatmen. Da auch hier wieder vier Wendepunktrunden auf dem Plan standen, konnte man wenigstens immer wieder, auch hinter den Sonnenbrillen, erkennen, dass die anderen nicht weniger leiden, als man selbst.

Im Ziel waren alle neun AthletInnen froh, die Belastung bei diesen Wetterverhältissen hinter sich gebracht zu haben.

Am Ende des Tages belegten die Damen in der Teamwertung den 6. Platz und die Herren landeten auf einem soliden 17. Rang. „Das sind beides Ergebnisse, mit denen unsere Teams auf der Olympischen Distanz absolut zufrieden sein können.“, resümiert Lena Schott, Teamleiterin der Damen. „Die OD ist in jedem Jahr eine kleine Herausforderung für uns, da wir in unserem Kader sehr wenige volljährige AthletInnen haben. Diese Situation wird sich hoffentlich in den kommenden Jahren entspannen.“

 

Nicht minder sonniges Wetter hatten die Regionalliga Herren beim 3. Wettkampf der Saison in Schwerin. Zwar wurde hier nicht über die Olympische, sondern die Sprintdistanz gestartet, bedeutet aber nicht, dass unsere Männer hier einen entspannten Tag verbracht haben.

Das Team, Jan Stelzner, Patrick Raabe, Lukas Stüfen und die Brüder Jonas und Lukas Schott war nicht nur aufgrund der hohen Temperaturen heiß wie Frittenfett auf eine knappe Stunde ballern.

Die Taktik für das Rennen mit Windschattenfreigabe war klar: So schnell wie möglich aus dem Wasser kommen um eine Gruppe auf dem Rad zu erwischen. Auf dem Rad mindestens die Gruppe halten und am besten noch Zeit nach vorne gut machen. Zum Abschluss dann 5km Vollgas laufen.

Und wie schön es ist, wenn Pläne aufgehen… Jonas Schott und Lukas Stüfen verpassten nur knapp den Sprung in die erste Radgruppe, konnten diese aber nach etwa 4km einholen und mit ihr die gesamten 20km auf der Radstrecke fahren. Somit verschafften sie sich eine äußerst vorteilhafte Ausgangslage für den abschließenden Lauf. Auch Jan, Patrick und Lukas Schott hatten einen guten Tag erwischt und kamen nur knapp 30 Sekunden nach ihr Teamkollegen mit der zweiten Radgruppe in die Wechselzone. Lukas Schott, der im Vorfeld mit starken Wadenproblemen zu kämpfen und „nur als Ersatz“ gestartet war, beendete nach dem Radfahren das Rennen, da die anderen vier beim Laufen sehr gut lagen und verhältnismäßg frisch aussahen.

Beim Laufen geht es vor allem in Windschattenrennen nochmal mehr zur Sachen, weil die Athleten nach dem Radfahren noch enger zusammen sind. Jan, Lukas Stüfen, Patrick und Jonas zündeten den Turbo. Vor allem Jan konnte mit der drittschnellsten Laufzeit des Tages das Feld von hinten aufrollen und landete auf dem 4. Platz. Lukas Stüfen schaffte den Sprung in die Top10 und war sehr zufrieden mit seinem Rennen. Die Tageswertung komplettierten dann Patrick (17.) und Jonas (40.).

Dass das alles Bombenergebnisse sind, war den Jungs und dem ausgestiegenen Teamleiter Lukas Schott direkt klar. Jonas berichtet: „Wir haben gehofft, dass es vielleicht zu einem Podium reichen könnte, aber auch andere Teams waren heute sehr gut drauf.“

Die Hoffnungen sind zur Wirklichkeit geworden! Unsere Männer in der Regionalliga konnten in dieser Saison das erste Mal aufs Podium klettern und zwar direkt auf Platz 2.

Zufrieden und mit einer Torte, die es als Preis gab, machten sich die Jungs auf den Weg nach Hause.

- Lena Schott

 



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