Beim 4. Rennen der 2. Bundesliga Nord in Grimma muss sich das Team im Teamsprint trotz starker Leistungen mit Platz 6 zufriedengeben.
Am 20.08.2023 fand in Grimma beim Muldental Triathlon das vierte Rennen der Saison statt. Ausgetragen wurde das Rennen im Teamsprint-Format über 750 Meter Schwimmen, 20km Radfahren und 5km Laufen. Hierbei ist innerhalb der Teams jede Hilfestellung, z.B. Schieben, Ziehen, Windschatten etc. erlaubt. Mindestens 3 der 4 Athletinnen müssen stets gemeinsam die Wechselzonen verlassen und am Ende gemeinsam die Ziellinie überqueren. Im Ziel geht es um jede Sekunde, denn gestartet wird im Zeitabstand von jeweils einer Minute. Somit ist erst nach Zieleinlauf aller Teams die Platzierung klar und Positionskämpfe werden als Fernduelle auf der Strecke ausgetragen. Die einzigen Ortierungpunkte, die es gibt, sind die handgestoppten Zeiten der Supporter und der Sichtkontakt zu anderen Teams auf dem Rundkurs.
Um am Wettkampftag das bestmöglich rauszuholen, reisten wir, Alicia, Lentje, Jule und ich (Stina), als Starterinnen, sowie Lena und Lukas, unsere Support und Foto-Crew frühzeitig nach Grimma, um sich am Samstag die Rad- und Schwimmstrecke noch einmal anzuschauen. Auch wenn die Mulde mit 25°C angenehm warm war, haben wir beim Streckencheck schnell gemerkt, dass wir uns im Rennen den Weg durch Algen und kleine Stöcker suchen müssen. Wichtig für das Format ist die Zusammenstellung des Teams und das gezielte Einsetzen der jeweiligen Stärken der einzelnen Athletinnen. Da wir vier bisher noch nicht zusammen geschwommen waren, probierten wir ein paar Formationen beim Schwimmen aus. Aufgrund des sehr schmutzigen Wasser, sah man kaum die Füße der Vorderfrau und wir entschlossen uns im Rennen lieber im Pack zu schwimmen, um schneller reagieren zu können, falls jemand nicht mehr folgen kann.
Nach dem Streckencheck ging es in den Supermarkt um für das Abendessen in der Ferienwohnung einzukaufen. Pizza, Pasta und Gelato rundeten den Abend ab. Die Haare wurden geflochten und vor dem Einschlafen wurde noch einmal der gerade erst releaste Bargteheide Banger gehört und jede von uns war heiß auf das Rennen.
Am Sonntag früh ging es dann zur Wettkampflocation. Um genau 09:04 ging es als fünftes Team auf die Wettkampfstrecke. Die am Vortag geübte Formation hatten wir schnell gefunden und so schwammen Lentje und ich als eher starke Schwimmerinnen vor und Alica und Jule mussten nur unseren Füßen folgen. Es ging zunächst gegen die Strömung die Mulde hoch. Wir blieben gut zusammen und ich sah auf dem Rückweg, dass wir etwas auf das vor uns gestartet Team aufschwammen. Nach 12:31min, der 5. schnellsten Schwimmzeit des Tages ging es nun auf die anspruchsvolle Radstrecke. Das vor uns gestartete Team aus Thüringen hatten wir in Sichtweite. Lena rief uns zu, dass wir gut im Rennen liegen, aber Hannover, die eine Minute nach uns gestartet waren, schon aufgeholt hatten.
Der Radkurs, eine knapp 5km lange Runde mit 3 giftigen Anstiegen, einer schnellen Abfahrt, Abschnitten über Kopfsteinpflaster und einem Wendepunkt pro Runde, musste 4 mal gefahren werden. Wir arbeiteten gut zusammen und wechselten alle 30 Sekunden durch. Wir sahen, dass wir auf Thüringen etwas Zeit gut machten. Merken aber auch das Hannover immer dichter kam.
Direkt hinter dem Team Hannover war außerdem das Düsseldorfer Team, welches aufgrund der Startabstände eine Runde weniger hatte. In der zweiten Runde fuhren beide Teams auf uns auf. Um keine Zeitstrafe wegen Windschattenfahren zu bekommen, nahmen wir etwas raus und fuhren erstmal hinterher. Aufgrund der Anstiege und eher technischen Passagen, kam jedoch keines der Teams so wirklich weg. Auf der letzten Runde hatte zunächst Hannover etwas Probleme am Anstieg, sodass wir wieder zum Überholen angesetzt haben. Nach dem Wendepunkt sammelten wir noch einmal alle Kräfte und zogen auch an Düsseldorf wieder vorbei. Auf der letzten Graden vor dem Abstieg sahen wir auch das Team aus Thüringen wieder vor uns. Mit der drittschnellsten Tageszeit und einem 35er Schnitt machten wir einige Sekunden nach vorne gut. „Top 5 “, hörten wir vom Streckenrand, als wir zu viert zum zweiten Wechsel vom Rad stiegen.
Auf der Laufstrecke merkte man schnell die warmen Temperaturen und jede von uns versuchte, ihren Rhythmus zu finden, was auf dem Kopfsteinpflaster in der Altstadt von Grimma gar nicht so einfach war. Beim Laufen war uns wichtig, dass jeder durchläuft, um immer noch ein Backup zu haben. Lentje lief mit uns an, musste dann aber abreißen lassen, sodass Alicia, Jule und ich nun den Lauf ins Ziel bringen mussten. Da die Zeit der dritten Athletin zählte, blieben wir zusammen. Alicia lief neben Jule, ich leicht vor den beiden. Durch die Abstände am Start war es schwer, während des Laufes einschätzen zu können, wo wir aktuell platziert sind. Da wir aus Verl wussten, dass es um jede Sekunde gehen wird, gab jeder von uns sein Bestes. Jule hatte an dem Tag leider etwas mit Magenproblemen zu kämpfen, sodass wir versuchten, sie bestmöglich zu unterstützen. Alicia versorgte uns mit Wasser, Motivationssprüchen und immer mal wieder einer unterstützenden Hand im Rücken. Ich versuchte, das Tempo hochzuhalten, sodass Jule nur meinen Füßen folgen musste.
Nach 1:08:11 liefen wir zu dritt ins Ziel, was am Ende des Tages Platz 6 bedeutet. Auch Lentje folgte knapp 2min später. Wir waren glücklich, aber auch etwas enttäuscht, denn nach den letzten beiden Rennen auf Platz 4, hatten wir mit einem Podiumsplatz geliebäugelt. Aber wie auch in Verl hat sich gezeigt, dass zwischen den Plätzen 3-6 nur wenige Sekunden liegen und andere Teams heute einfach schneller waren.
Die Räder wurden ausgecheckt, das Team Bild geschossen und dann sind wir vier und unsere zwei Supporter wieder auf den langen Weg in Richtung Heimat aufgebrochen. Nach dem vierten von fünf Wettkämpfen sind wir nun auf Tabellenplatz 6 von 11 Teams.
Kommende Wettkämpfe:
26./27.08. | Regionalliga Bad Zwischenahn (S&R + Teamsprint)
03.09. | 2. Bundesliga Nord Hannover (Prolog + Jagdrennen)
03.08. | Landesliga Norderstedt (Olympische Distanz)
- Stina Mick
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