Kopernikus Gymnasium setzt erfolgreiche Berlin-Serie fort
Es gibt bei einem Bundesfinale des mit jährlich 800.000 Teilnehmern weltgrößten Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“ immer Favoriten: Schulen aus Landeshauptstädten oder Metropolen, Sportschulen, Eliteschulen des Sports, Sportinternate. Und es gibt das Kopernikus Gymnasium Bargteheide: Seit über 10 Jahren mit verschiedenen Sportarten kontinuierlich zwei Mal jährlich für das Finale in Berlin qualifiziert, wo die Siegermannschaften der 16 Bundesländer aufeinandertreffen.
Und diese Tradition wird nun ein weiteres Mal fortgesetzt. Nach dem 11. Platz beim Golf im Herbst 2022, dem vierten Rang des Tischtennis-Teams beim diesjährigen Frühjahrsfinale wird nun die Mixed-Mannschaft im Triathlon die Farben Schleswig-Holsteins beim Herbstfinale in der Bundeshauptstadt vertreten.
Das Team aus 4 Jungen und 4 Mädchen setzte sich im Kieler Landesfinale gegen sechs andere Schulen, allen voran die erfahrenere Itzehoher Auguste Viktoria-Schule in einem Herzschlagfinale durch. Dabei musste die Mannschaft – allesamt Athletinnen und Athleten der Triathlon-Sparte des TSV Bargteheide – den krankheitsbedingten Ausfall von Till Willfang kompensieren, der als reiner Vereinsschwimmer gerade erst zum Team gestoßen war.
Da beim Einzelwettkampf aus 200m Schwimmen, 3km Radfahren und 1km Laufen nur die jeweils besten drei Zeiten gewertet werden, konnten die Jungen somit ihr schwächstes Ergebnis nicht streichen, sodass sich niemand einen Fehler, Durchhänger oder gar Unfall auf der sehr anspruchsvollen Rad- und Laufstrecke leisten konnte. Doch souverän steckten das die beiden Sechstklässler Niklas Döhlemeyer und Emil Greve weg, die in der Jungenkonkurrenz 3. und 4. wurden. Dies ist umso beeindruckender, da sie im gesamten Startfeld der Jungs zu den Jüngsten zählten und ihnen die Zukunft gehört. Johannes Korn, erst kürzlich beim TSV Bargteheide angekommen, zeigte in seinem allerersten Wettkampftriathlon ebenfalls einen starke Leistung, konnte jedoch nicht vorne eingreifen, sodass Itzehoe wertvolle Sekunden sammelte.
Zuvor gingen aber schon die vier Bargteheider Mädchen ins Wasser und sorgten an der Strecke rund um die Kieler Sporthochschule für frenetische Jubel- und Anfeuerungsstürme bei den mitgereisten Fans, die allesamt im Orange der Bargteheider Triathlonsparte die Strecke säumten. Fast im Formationsflug zogen Anna Hoppe (1.) mit Aili Hoffmann (2.) an der Spitze sowie etwas dahinter Mina Garbers (4.) und Clara Magens (6.) den anderen Schulen davon.
Der Vorsprung der Stormarner gegenüber den Itzehohern lag nach den Einzelentscheidungen bei 2:07min., was bei einer Gesamtwettkampfdauer von über zwei Stunden wahrlich nur ein Wimpernschlag war. Vom Bronzerang hatten sich die beiden Schulen schon um über 10 Minuten abgesetzt, sodass es in der abschließenden Sprintstaffel im Grunde nur noch um um Silber oder Gold und somit um das begehrte Ticket für das fünftägige Berliner Bundesfinale gehen sollte. Konnten die erfahreneren Itzehoher, die bereits 2022 angetreten waren, ihren Vorteil ausspielen und zurückkommen oder würden die jungen Bargteheider die Nerven bewahren und ihren Vorsprung ins Ziel retten?
Die Antwort gab bereits Startschwimmerin Anna Hoppe, die nach 50m als Erste aus dem Wasser ging und ihren Vorsprung auf der 1km-Radstrecke und 500m Laufstrecke auf knapp eine Minute ausbaute. Niklas Döhlemeyer konnte trotz kleinerer Wechselschwäche den Vorsprung vor dem zwei Jahre älteren Verfolger sichern, ehe ihn Aili Hoffmann sogar noch weiter ausbaute, sodass Schlussläufer Emil Greve einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren konnte.
Die mitgereisten Fans, aktive und ehemalige Schüler des KGBs, die in den vergangenen Jahren selbst das eine oder andere Mal mit ihrem Sportlehrer Sebastian Mroz beim Berliner Bundesfinale dabei waren, waren restlos begeistert, die drei Eltern planten indes sicherlich schon ihren Urlaub für September, wenn es vom 17. bis 21.09.2023 um den deutschen Meistertitel geht. Auch dort soll mit orangenen Rasseln, Hawaiiketten und Pompons lautstark dafür gesorgt werden, dass das junge Team ein Heimspiel hat.
- Sebastian Mroz
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