Am 12. September 2010 fanden in der ungarischen Hauptstadt Budapest die Weltmeisterschaften im Triathlon statt.
Neben den Wettkämpfen der Elite kämpften rund 2.800 Altersklassenathleten um die Weltmeistertitel, darunter auch die für den TSV Bargteheide startende Triathletin Bettina Lange.
Mit 60 anderen Frauen der Altersklasse W 40 ging sie ins Rennen über die olympische Distanz (1,5- 40- 10).
Der Startschuss fiel um 8.30 Uhr bei guten äußeren Bedingungen.
Nach ihrer starken Auftaktdisziplin, dem Schwimmen, kam sie direkt nach der späteren drittplatzierten Kanadierin in die Wechselzone. Hier überholte sie ihre Konkurrentin durch einen schnellen Wechsel und ging als erste auf die Radstrecke, einen dreimal zu durchfahrenden, flachen Wendepunktkurs. „Als ich nach ca. 6 km wieder eingeholt wurde merkte ich gleich, dass das Tempo meiner Konkurrentin für mich etwas zu schnell war. Ich behielt mein Tempo bei und ließ mich nicht mitreißen, da ich noch Kraft für den abschließenden Lauf behalten wollte“, so Bettina.
Als zweite kam sie rund eine Minute nach der Führenden in die Wechselzone, konnte aber wiederum durch einen guten Wechsel Boden gut machen. Gemeinsam gingen die beiden Athletinnen dann auf die Laufstrecke. „Nach ca. 3 km des gegenseitigen Belauerns merkte ich, dass sie zu keiner großen Tempoverschärfung mehr in der Lage sei“, so Bettina. Nach einer Verpflegung konnte Bettina sich ein Stückchen von ihr absetzen. Nach ca. 5 km aber überholte sie die spätere Siegerin aus Großbritannien. „Die Britin lief zu schnell für mich, das merkte ich sofort. Ich hätte einiges riskiert, wenn ich versucht hätte, an ihr dran zu bleiben, denn 5 km waren noch zu laufen und ich wusste nicht, wer noch mit einer starken Laufleistung von hinten kommt.
So lief ich mein Tempo weiter und konnte den Abstand nach hinten vergrößern. Durch das Coaching von meinem Mann Jens Krohn, meinem Trainer Josef Dankelmann sowie zwei Freundinnen vom Streckenrand aus war ich im gesamten Rennverlauf gut über Abstände und Positionen informiert.“ Diese Informationen kamen per Handy vom Triathlonkollegen Lukas Schott aus dem heimischen Bargteheide, der das gesamte Rennen über den Live Ticker am PC verfolgte.
„So konnte ich den letzten km mit der Gewissheit laufen, Vizeweltmeisterin zu werden, und die tolle Atmosphäre an der Strecke mit vielen Zuschauern genießen.“ Für Bettina war dieser Vizetitel der Abschluss einer langen und erfolgreichen Saison.
„Ich habe mich fast ein Jahr lang recht intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet. Umso glücklicher bin ich, dass ich auf den Tag genau fit war und die Leistung abrufen konnte, die ich mir hart antrainiert hatte.“
Die sportlichen Ziele für 2011 sind noch nicht definiert. Im Moment stehen erst einmal andere Dinge an erster Stelle- trainiert wird nach Lust und Laune. „Aber spätestens im November wird mich der Triathlon- Virus wieder gepackt haben…“
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