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Nochmal richtig einen rausgehauen - Platz 6 beim Regionalliga-Finale in Bad Zwischenahn

Der Finalwettkampf der Regionalliga Nord wurde auch dieses Jahr wieder beim Triathlon der Oldenburger Bären in Bad Zwischenahn am 26./27. August 2017 ausgetragen. Dieses Jahr hatten die Veranstalter ein besonders spannendes Format geplant: Wie bereits in vergangenen Saisons bestand der Wettkampf wieder aus zwei Teilen: Einem Swim&Run (0,5km - 3km) am Samstagabend, als Teamwettkampf. Hilfestellung, wie Schieben beim Laufen, war also erlaubt. Mit den erkämpften Zeitabständen sollten die Teams dann am Sonntag in ein Jagdrennen der Sprintdistanz (0,75km - 27km - 5km) gehen. Neu in diesem Jahr: auch dieses Jagdrennen sollte als Teamrennen stattfinden. Also war Windschattenfahren, Schieben usw., wie schon vor einigen Wochen in Itzehoe ebenfalls innerhalb des eigenen Teams erlaubt, unter verschiedenen Teams natürlich verboten.


Mit Jonas und Lukas Schott, Jan Stelzner, Lukas Stüfen und Udo van Stevendaal ging eine Top-Mannschaft am Start, die nochmal richtig einen raushauen wollte zum Saisonabschluss. Die Kombination der zwei Wettkämpfe und des Faktors „Teamrennen“ machte das Rennen bereits bei taktischen Vorüberlegungen sehr spannend und anspruchsvoll.


Während Jonas und Lukas Schott sehr starke Schwimmer sind, fehlen ihnen die Laufqualitäten. Diese sind bei den „Lauftieren“ Jan und Udo dafür umso präsenter. Sie kommen aber eher im hinteren Feld aus dem Wasser. Lukas Stüfen ist ein sehr guter Allrounder, könnte dem Lauftempo der Gruppe aber nicht folgen, wenn er auf dem Rad im Windschattenverbund viel arbeiten müsste. All diese individuellen Leistungsqualitäten der Athleten mussten für ein gutes Ergebnis berücksichtigt werden.


Am Samstagabend erfolgte dann der Startschuss für Swim&Run. Im Massenstart stürzte sich das Feld aus knapp 100 Männern zum ersten Mal an diesem Wochenende in das gut 21°C warme Zwischenahner Meer. In diesem dichten Getümmel musste jeder seine eigene Linie finden, hier war kein Platz für Teamtaktik.


Lukas Schott stieg weit vorne unter den ersten 10 aus dem Wasser und konnte sich ein wenig länger auf die gleich anstehende Quälerei vorbereiten. 20 Sekunden dahinter Jonas und jetzt wurde es eng in der Wechselzone, während alle Teams auf ihren vierten Mann warteten um auf die Laufstrecke gehen zu können. Lukas Stüfen wechselte in die Laufschuhe, dann auch Udo. „Los!“.


Die vier Athleten preschten los, um im Feld ein wenig Geschwindigkeit mitnehmen zu können. Jonas als schwächster Läufer im Verbund wurde von Udo geschoben. Nach ca. 700 Metern schloss Jan im Sprint auf die Gruppe auf, damit war Jonas erlöst, der den Rest der Laufstrecke locker auslief. Jetzt wurden im Wechsel Lukas Schott und Lukas Stüfen geschoben. 3km sind kurz und deshalb umso härter. Als 11. Team ging es nach fast 20 Minuten Vollgas über den Zielstrich. Der Zeitabstand für das Jagdrennen am nächsten Tag: 1:33 Minuten auf das erste Team.


Über Nacht konnten sich die müden Beine ein bisschen erholen, so dass am Sonntagmorgen alle Teammitglieder richtig heiß auf das große Finale waren.


Die Zeitabstände auf die nächsten 5 Teams waren sehr gering und so schwamm die Formation aus Jonas und Lukas Schott als Doppelspitze vor den drei schwächeren Schwimmern schnell auf und an der ersten Boje wurde es in großen Pulks unübersichtlich. Jonas musste dabei ein wenig mit dem Seewasser kämpfen, dass ihn zum leichten Würgen brachte. Dennoch kamen alle recht geschlossen ohne Positionen zu verlieren nach 750m aus dem Wasser.


Ein zügiger Wechsel und los ging es auf die -für eine Sprintdistanz unüblich langen- 27 Radkilometer. Beim Anziehen der Radschuhe, einem eingespielten Handgriff, unterlief Lukas Schott ein Unglück: Die Lasche seines Radschuhs löste sich, so dass er den Schuh nicht schließen konnte. Geschoben von seinem Bruder nahm er den Schuh vom Pedal und fädelte die Lasche wieder ein. Schuh einhändig während der Fahrt anziehen und weiter ging es.


Ab dann lief alles wie geschmiert. Mit rund 44km/h Schnitt sammelte das Team auf der ersten von zwei Radrunden 6 Teams ein und hielt trotz einigem Hin und Her um die Windschattenabstände einzuhalten, diese Platzierung. Jonas, der sich nach Plan auf der Radstrecke komplett „abgeschossen“ hatte, stieg auf der Hälfte der zweiten Runde aus.


Mit zwei Teams in Sichtweite ging es vom Rad. Und ab jetzt hieß es wieder nur: Kopf ausschalten und alle Kraftreserven mobilisieren. Lukas Stüfen wurde auf dem Rad bewusst aus dem Wind genommen und konnte nun selbständig mit kurzzeitiger Schiebeunterstützung durch Jan das Tempo halten. Udo brannte wieder und schob Lukas Schott die gesamten 5km über die Laufstrecke. Die mitgereisten Fans und

Jonas, der wieder von der Radstrecke zurück war, peitschten das Team weiter. Ein Team konnten die Männer noch überholen, mussten aber auch ein anderes vorbeiziehen lassen. Bis zum Zielstrich mussten die rund 200m Abstand auf das nachfolgende Team verteidigt werden, erst dann war klar: Ein grandioser Platz 6 als Tagesergebnis. „Das war so geil“ war die Meinung aller.


Mit dieser Leistung hat das Team das Optimum aus dem eingangs 15. Tabellenplatz rausgeholt: Das klar beste Saisonergebnis ermöglichte den Sprung um 4 Plätze auf Rang 11 der Regionalligatabelle. Dementsprechend war die Freude nach dem Wettkampf groß über dieses überragende Ergebnis im Finalwettkampf. Auch, dass das Team aus Itzehoe, in dem viele Trainingskollegen starten, den Wiederaufstieg geschafft hat und damit wieder ein Schleswig-Holsteiner Männerteam in der 2. Bundesliga startet, stimmte positiv.


Sportlich fiebern alle Teammitglieder jetzt noch besonders mit Udo mit, der am kommenden Wochenende in Köln bei der Altersklassen Sprint DM und dann eine Woche später bei seinem Saisonhöhepunkt, der Altersklassen WM über die Olympische Distanz in Rotterdam, am Start steht. Und natürlich drücken alle noch die Daumen für einen ähnlich guten Saisonabschluss für die Ligateams in der 2. Bundesliga in Hannover und Landesliga in Norderstedt.


- Lukas Schott


 
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