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Optimaler Auftakt der etwas anderen Bundesligasaison

Statt in den kühlen See zu springen stand heute ein etwas anderes Bundesliga Rennen an. Aufgrund der abgesagten Bundesligasaison hat sich die Deutsche Triathlon Union ein alternatives Konzept ausgedacht. Bisher steht noch nicht alles fest, aber das erste Rennen (heute) wird ein virtuelles Radrennen auf der Plattform Zwift sein und am 02.08. folgt dann ein dezentraler Swim&Run. Am Ende dieser etwas anderen Saison wird es keine offiziellen Deutschen Mannschaftsmeister in den unterschiedlichen Ligen geben, wenn es so wäre, hätten wir jedoch schon mal einen sehr guten Grundstein dafür gelegt. Um eine möglichst gute Startposition zu ergattern, versammelten sich viele Athletinnen bereits wenige Sekunden nach der Freigabe des Events, 30 Minuten vor dem Start, an der virtuellen Startlinie. Das Zwift Rennen hatte heute eine Länge von 42,3 km und 333 Höhenmeter und wurde auf Watopia gefahren. Um noch mehr das Gefühl eines Teamwettkampfes zu bekommen, den Wettkampf-Spirit zu fühlen und um sich gegenseitig besser motivieren zu können sind diesmal alle Teammitglieder zusammen in einem Raum, statt jeder für sich alleine zu Hause gefahren. Am Start für Bargteheide waren Jule Hey, Leonie Wilke, meine Schwester Hjørdis und ich (Stina Mick). Unsere Vereinskollegin und Freundin Rike Kubillus ist ebenfalls „neben“ uns gefahren und hat das Beste für das Sparda-Bank Team Hagen gegeben, für das sie in der 1. Bundesliga an den Start geht. Für mich war es, nach acht Wochen ZTS und einem Einzelzeitfahren letzte Woche, das zehnte Rennen in Folge diesen Sonntag. Die Beine fühlten sich aber gut an und die Erfahrungen aus den letzten Wochen konnten die Aufregung vor dem Start ein bisschen verringern. Wie mein alter Trainer Josef immer sagte „der letzte wird der schnellste und jetzt Vollgas“. Auch wenn der Satz eigentlich immer nur beim Intervalltraining fiel war es das Wettkampfmotto für den heutigen Tag. Da das Wetter in Bargteheide am Sonntagmorgen leider sehr wechselhaft angesagt war konnten wir nicht draußen auf der Terrasse fahren, sondern verteilten unsere Rollen um den Wohnzimmertisch. Trotz Durchzug bei offenen Terrassen- und Haustüren und 7! Ventilatoren war schon beim Einfahren klar, dass nicht nur die Rollen glühen werden. Trotzdem war die Stimmung sehr gut. Alle Mädels waren mittlerweile erfahrene Zwiftfahrerinnen und wussten um ihre Stärken auf der anstehenden Strecke. Auch der Support war gesichert. Teamleiterin Lena Schott, ihr Bruder Lukas und Oliver Nissen kümmerten sich um motivierende Musik, Foto- und Videocontent, internen Liveticker, das Zuwedeln von Luft mit alten Plakaten von unserem Schülertriathlon (hat sich beim Indoorman in Rostock schon bewährt) und natürlich lautstarken Anfeuerungen und Zwischenständen der anderen Starterinnen. Nachbarn haben sich zum Glück nicht beschwert. ;) 10:05 Uhr - Der Startschuss fiel. Wir hatten alle einen guten Start und waren in einer Führungsgruppe mit 50 anderen Athletinnen. Nachdem jeder seine Position in der Gruppe gefunden hatte, wurde es auch schon wieder unruhig im Feld. Die Sprintwertung bei Kilometer 17 stand an. Das Tempo wurde erhöht und ich versuchte bloß nicht aus der Gruppe zu fliegen. Rike hatte bereits vorher angekündigt den Sprint voll mitzufahren. Dies gelang ihr auch sehr gut und sie konnte den Sprint für sich entscheiden. Nach dem Sprint kehrte kurz etwas „Ruhe“ ein und die Gruppe sammelte sich wieder. Wir waren immer noch alle mit in der Führungsgruppe und die Rollen glühten.

Bei Kilometer 23 kam dann der erste längere Anstieg von circa 3,2km mit 3,2% Steigung. Zu Beginn des Anstiegs riss dann das erste Loch zur Führungsgruppe und Hjørdis, Jule und Leonie verloren den Anschluss. Bis kurz vor dem Gipfel war ich immer noch auf Sichtdistanz zur Gruppe, musste dann aber mit ein paar anderen Athletinnen abreißen lassen und die Gruppe um Rike fahren lassen. Bergab konnte sich in der Super-Tuck-Position ein bisschen erholt werden und ich fuhr mit fünf anderen Athletinnen zusammen, um möglichst viel vom Windschatten zu haben und die Gruppe von hinten nicht rankommen zu lassen. Zehn Kilometer vor dem Ziel kam der zweite Anstieg mit zwei steilen Antritten. Einige konnte nicht mehr mithalten und sind abgefallen gleichzeitig haben wir noch einige Athletinnen eingesammelt, die aus der Führungsgruppe rausgefallen waren. Mit einer kleinen Gruppe von 7-10 Athletinnen ging es für mich Richtung Zielsprint und dann hieß es nochmal all out. Lena und Lukas standen neben mir und „führten und brüllten“ mich zum Zielsprint. Power-ups hatte ich keine mehr somit wurde es echt nochmal richtig hart zum Ende.

Aber es hat sich gelohnt, ich konnte in der Wertung der 2. Bundesliga Nord einen dritten Platz in der Einzelwertung ersprinten. Leonie (5.), Hjørdis (6.) und Jule (11.) folgten kurz nach mir mit ebenfalls sehr guten Zielsprints und waren dementsprechend mindestens genauso fertig und erschöpft wie ich.


Mit diesen geilen Einzelplatzierungen war schnell klar, dass wir die Konkurrenz hinter uns lassen und den Tagessieg einfahren konnten.

Rike fuhr im Zielsprint auf Platz 5 der Einzelwertung der 1. Bundesliga, außer ihr ist allerdings nur eine weitere Teamkollegin (11.) mit im Rennen gewesen. Da für eine Teamwertung drei Athletinnen das Ziel erreichen müssen, konnte das Team aus Hagen leider nicht gewertet werden.


Nächstes Rennen: 02. August 2020 dezentraler Swim&Run - Stina Mick + Lena Schott




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